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Westthüringer Schiedsrichter sichern sich „Goldene Ananas“

Was lange währt, wird endlich gut. Am späten Silvestervorabend schafften es die Schiedsrichter aus dem westlichen Kreis des Freistaates Thüringen sich im dritten Anlauf erstmals mit der schmucken Ananas zu schmücken. Ausgetragen in der Schmalkaldener Sporthalle schafften es die Organisatoren um Sandy Hoffmann (Seligenthal) wieder einmal eine hervorragende Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Vielen Dank dafür!

Über das gesamte Turnier hinweg konnte die Westthüringer Mannschaft  mit einigen fußballerischen Raffinessen glänzen und den Beweis aufstellen, dass Schiedsrichter auch sehr gute Fußballer sein können.

Das erste Turnierspiel sollte gleich der Anfang für die Westthüringer werden. Gegen den erstmaligen Teilnehmer, die Schiedsrichterauswahl Südthüringens, konnte man schnell in Führung gehen. Vorausgegangen war ein präziser Pass vom stark aufspielenden Oberligaschiedsrichter Steven Greif auf Johannes Drößler. Der Verbandsligaschiedsrichter umkurvte noch den Torwart des Gegners und schob zum ersten Treffer des gesamten Turnieres ein.
Leider gab diese Führung keinen Aufwind und Südthüringen wurde zunehmend spielbestimmend. Nach einem Stellungsfehler im Defensivverbund konnte der Gegner verdient ausgleichen.
30 Sekunden vor Ende der Spielzeit ließ Steve Kropfelder dann erstmals seine Klasse aufblitzen. Einen hohen Ball stoppte er gekonnt und schob mit einem gezielten Abschluss ins lange Ecke zur wiederholten Führung für die Westthüringer Auswahl ein. Es sollte bei diesem Ergebnis bleiben und gleichfalls der erste Streich von Kropfelder sein.

Nach drei Spielen Pause stand die Begegnung gegen die erste Vertretung des Gastgebers, die Schiedsrichterauswahl Rhön Rennsteig, auf dem Programm. Diese konnten ihr erstes Turnierspiel mit 3:0 gegen die Schiedsrichterauswahl aus Gera gewinnen.
Trainer Kropfelder warnte vor dem Spiel mehrmals vor dem anstehenden Gegner, wurde dieser doch nicht erst seit dem deutlichen Auftaktsieg als einer der Mitfavoriten gehandelt.
Seine Worte sollten Früchte tragen. Von Beginn an gingen sie konzentriert zu Werke. Nach einem Foulspiel an Daniel Martjuschew blieb dem sehr guten Schiedsrichter Fritz Möller keine andere Wahl als auf den 7 Meter Punkt zu zeigen.
Diese Chance in der zweiten Spielminute ließ sich Torwart Jörg Tischer nicht nehmen und schob sicher zum wiederholt frühzeitigen 1:0 für die  Westthüringer Farben ein.
Nur wenige Sekunden später sollte man erneut erfolgreich sein. Nach einem schnell gespielten Angriff über alle vier Stationen auf dem Feld stand erneut Steve Kropfelder goldrichtig und schob zum 2:0 ein.
Aufgrund eines durchweg gleichstarken Kaders konnten es sich dieWestthüringer ebenfalls erlauben frühzeitig zu wechseln, dies sollte im Endeffekt einen der Sieggaranten darstellen.
So kamen die beiden 13-jährigen Nachwuchsschiedsrichter Niclas Knackstädt und Paul Drößler zu ihren Pflichspieldebüten in der Schiedsrichterauswahl. Trotz ihres noch sehr jungen Alters konnten beide mit sehr guten Leistungen überzeugen.
Paul Drößler tat dies gleich direkt vor dem Tor und schob zum 3:0-Führungstreffer für die in hellgrün gekleideten Gothaer ein.
Nun folgte ein kleiner Bruch im Spiel wodurch der Gastgeber auf 3:1 verkürzen konnte. Zwar kam man  noch einige Mal in Bredouille, konnten diese aber auch unter anderem auf Kosten einer 2 Minuten Zeitstrafe überstehen.
Somit war der Einzug ins Halbfinale bereits nach dem zweiten Gruppenspielsieg perfekt und man konnte befreit und ohne Druck das letzte Spiel der Gruppenphase angehen.

Der letzte Vorrundengegner war dann die Mannschaft der Schiedsrichterauswahl aus Gera. Diese verlor bis dahin beide Gruppenspiele (zweite Spiel 1:3 gegen Südthüringen) deutlich und hatte keine Chance mehr auf ein Weiterkommen in Richtung Halbfinale.
Sehr schnell ist aus diesem Grund auch die Geschichte zu diesem Spiel erzählt.
Die Auswahl aus dem Westen Thüringens begann, wie in allen Spielen, wie die Feuerwehr. Bereits in der ersten Hälfe der zehn Minuten Spielzeit konnten man eine sichere 2:0 Führung herausspielen. Als erfolgreiche Torschützen konnten sich dabei wiederum der Kreisoberligaschiedsrichter Steve Kropfelder und Jungspund Paul Drößler eintragen.
Anscheinend waren jedoch einige mental bereits im anstehenden Halbfinale.
Aus unerklärlichen Gründen war im Defensivverbund keine klare Struktur mehr erkennbar. Außerdem wurde Kreisoberligaschiedsrichter Jörg Tischer im Tor gänzlich alleine gelassen.
Diese Probleme sorgten im Endeffekt dafür, dass Gera vollkommen verdient zum 2:1 und kurz darauf zum 2:2- Unentschieden treffen konnten.

Mit diesem Endergebnis war die Auswahl aus Westthüringen Gruppenerster der Staffel A und Gera belegte mit einem Punkt den vierten Platz.

Für Spannung sorgten dann die letzten drei Begegnungen in den beiden Vorrundengruppen. In Gruppe A duellierten sich die Mannschaften von Südthüringen und Rhön-Rennsteig I um den zweiten Halbfinalplatz von Gruppe A. Die Auswahl des südlichsten Schiedsrichterkreises hatte hierbei den längeren Atem und gewann am Ende mit 2:0. Mit diesem Sieg folgten sie mit 6 Punkten Westthüringen ins Halbfinale. Rhön-Rennsteig I wurde in der Vorrundengruppe A Dritter.
Die Parallelgruppe B war nicht weniger spannend. Hier war vor den letzten beiden Vorrundenspielen bereits die Mannschaft FC Tüte dicht für das Halbfinale qualifiziert (6 Punkte). Dahinter lauerten mit jeweils 3 Punkten die Mannschaften der Firma Eurogate Erfurt und die Volleyballer aus Schmalkalden auf den anderen Halbfinalplatz.
Im Endeffekt konnten sich, wenn auch denkbar knapp, die Volleyballer durchsetzen (1:0 Sieg im letzten Spiel gegen Rhön-Rennsteig II). Die Firma Eurogate Erfurt belegte mit einer sehr jungen Mannschaft, jedoch einem herausragenden Torwart einen beachtlichen dritten Platz in Vorrunde B. Das dieser Torwart im Endeffekt nicht zum besten Torwart gewählt wurde, war einzig der Tatsache gehandelt, dass es sich um den Turnierleiter Sandy Hoffmann handelte.

Somit kam es zu den Halbfinalbegegnungen Südthüringen gegen FC Tüte dicht und Westthüringen gegen die Volleyballer aus Schmalkalden.
Südthüringen machte im ersten Spiel kurzen Prozess und zog mit einem klaren und ungefährdeten 3:0 ins Finale ein.

Im zweiten Halbfinale sollte die Westthüringer Vertretung auf die körperlich präsenteste Mannschaft des gesamten Turnieres treffen. Die Schmalkaldener Volleyballer agierten mit großer Routine und sollten eine harte Nuss auf dem Weg in Richtung des Finales werden. Diese Mannschaft musste man mit Hilfe der spielerischen Vorteile bezwingen und möglichst mit wenigen Kontakten spielen.
Genau diese Worte waren es, mit welchen Trainer Kropfelder vor dem Spiel warnte. Und er sollte wieder Recht behalten, denn das Spiel erwies sich als äußerst zäh.
Jedoch muss man in diesem Spiel der Westthüringer  Defensive ein großes Kompliment machen. Hatten sie in der vorherigen Begegnung noch den einen oder anderen Makel offenbart, zeigten sie in diesem Halbfinale erstmals ihre ganze Klasse! Einen besonders großen Anteil daran hatte der erst 17-jährige Schiedsrichter Lukas Bethmann, welcher immer wieder als Spieler von der Bank neue Impulse bringen konnte und somit das spielerische Niveau bei den Gothaern durchweg aufrecht erhalten konnte.

Wie in den Spielen zuvor hatten die Westthüringer mit Spielertrainer Steve Kropfelder einen Torgaranten in ihren Reihen. Aus dem Gewühl heraus konnte dieser nach 6 Minuten Spielzeit zum umjubelten 1:0 einnetzen. Dieser Treffer sollte auch der einzige im zweiten Halbfinale sein. Nachdem die Schlusssirene ertönte, brach der  Jubel aus. Das Finale war wie in den Vorjahren wieder erreicht wurden.

In den Platzierungsspielen konnte sich jeweils die Schiedsrichterauswahlen der Gruppe A durchsetzen. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Volleyballer gegen die Freizeittruppe FC Tüte dicht mit 2:0 und sicherten sich damit den 3. Platz.
Herzlichen Glückwunsch!  

Doch nun sollte das große Finale endlich über die Bühne gehen. Der Turnierspielplan sah es vor, dass die erste Begegnung des Turnieres gleichfalls die letzte Begegnung an diesem Silvestervorabend werden sollte.
Sollte die Westthüringer wieder das Glück auf ihre Seite haben?
In der Ansprache vor dem Spiel verwies Spielertrainer Kropfelder darauf, dass man im Finale keinesfalls auf die Südthüringer Auswahl vom ersten Spiel traf. Zu stark präsentierte sich die Mannschaft um Oberligaschiedsrichter Stephan Reuter im weiteren Turnierverlauf.
Das Finale begann taktisch geprägt. Beide Mannschaften spielten Defensiv und es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Mannschaft gewinnen wird, welche das erste Tor erzielen sollte.
Besonders auffällig war dabei wieder die starke Defensive, welche im gesamten Finalverlauf lediglich zwei Chancen zuließ.
Und auch Offensiv klappte mit zunehmender Spieldauer immer mehr bei den Westthüringer Schiedsrichtern.
Nach einem schnell eroberten Ball sollte es dann soweit sein. Johannes Drößler konnte den Ball auf den mitlaufenden Sturmkollegen Kropfelder spielen, welcher sich die Chance nicht nehmen ließ und mit Hilfe des linken Innenpfostens zum viel umjubelten 1:0 für Westthüringen treffen.
Doch noch waren vier Minuten zu spielen und Südthüringen kam nun zu den zwei größten Chancen, welche die Westthüringer  mit allen Mitteln verhindern konnten.
Zwei Minuten vor Ende sollte dann die Entscheidung fallen. Lukas Bethmann eroberte in der Defensive den Ball, spielte Diagonal auf Johannes Drößler. Dieser konnte den Ball noch einmal kurz annehmen und sah dann auf der linken Bahn den alleine stehenden Steve Kropfelder. Mit einer gekonnten Finte umspielte er den Torwart und schob zum 2:0 ein. Es sollte der sechste Turniertreffer von Kropfelder sein und ebenfalls die Entscheidung im Finale.
Kurz darauf war Schluss in der Schmalkaldener Halle am Gymnasium.
Respekt an die Schiedsrichterauswahl aus Südthüringen, welche zu einem hochklassigen Finale beitragen konnte und einen ebenbürtigen Gegner darstellte.

Musste man sich in den beiden vorherigen Jahren jeweils der ersten Vertretung des Rhön-Rennsteiges beugen, konnte man bei der dritten Teilnahme die „Goldene Ananas“ erstmals mit „über den Berg“ nehmen.
Steve Kropfelder war mit seinen sechs Turniertreffern der erfolgreichste Schütze und erhielt aus diesem Grund noch die Auszeichnung des „Besten Torschützen“.

Der Dank gilt noch einmal den Veranstaltern um Sandy Hoffmann, der Turnierleitung um Mario Liebaug (Christes) sowie den beiden souveränen Schiedsrichtern Lutz Laube (Vachdorf) und Fritz Möller (Rosa).

Weiterhin gilt der Dank den Mannschaften. Über den gesamte Abend hinweg agierten alle Mannschaften fair und ließen auch den Fair-Play Gedanken nicht zu kurz kommen.
Dieser Aspekt sollte besonders bei Schiedsrichterturnieren nicht zu kurz kommen. Die Regelhüter sind meist selbst erfreut, wenn Spiele oder Turniere so fair über die Bühne gehen.
Außerdem ging es bei diesem Turnier in Schmalkalden wirklich nur um die „Goldene Ananas“.

Für die Westthüringer-Schiedsrichter spielten: Jörg Tischer (1 Tor), Steven Greif, Daniel Martjuschew, Johannes Drößler (1 Tor), Steve Kropfelder (6 Tore), Lukas Bethmann, Niclas Knackstädt und Paul Drößler (2 Tore)

 

Gruppenspiele:

A             Westthüringen    -      Südthüringen                                   2:1

A             Rhön-Rennsteig I -      Gera                                                 3:0   

A             Südthüringen       -      Gera                                                 3:1 

A             Gera                     -      Westthüringen                                2:2

A             Rhön-Rennsteig I -       Südthüringen                                   0:2

Abschlusstabellen:

Gruppe A:

Platz

Mannschaft

Spiele

Tore

Differenz

Punkte

1

Westthüringen

3

7:4

+3

7

2

Südthüringen

3

6:3

+3

6

3

Rhön-Rennsteig I

3

4:5

-1

3

4

Gera

3

3:8

-5

1

 

Gruppe B:

Platz

Mannschaft

Spiele

Tore

Differenz

Punkte

1

FC Tüte dicht

3

3:1

+2

7

2

Volleyballer Schmalkalden

3

2:1

+1

6

3

Eurogate Erfurt

3

2:2

±0

4

4

Rhön – Rennsteig II

3

0:3

-3

0

 

 

Halbfinale:

1             FC Tüte dicht       -       Südthüringen                             0:3

2             Westthüringen   -       Volleyballer Schmalkalden          1:0

 

Finale    Südthüringen       -        Westthüringen                         0:2

 

Bester Spieler:                 Stephan Reuter (Südthüringen)

Bester Torschütze:         Steve Kropfelder (Westthüringen) mit 6 Toren